Geben Sie Haushaltsunfällen keine Chance

Brennendes Bügeleisen

„Das eigene Zuhause ist sicher, was soll mir da schon passieren?“
Das denkt sich der Großteil unserer Mitbürger und deshalb sind Leichtsinn und Unachtsamkeit besonders häufig schuld, wenn doch etwas passiert! Wer von uns ist nie auf einen wackeligen Sessel gestiegen, um schnell einen Gegenstand zu erreichen? Oder über einen Bettvorleger gestolpert, über eine Stiege gefallen? Wer hat sich noch nie geschnitten oder verbrannt?

30 % aller Unfälle (lt. Unfallstatistik der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin) finden am „Tatort“ Eigenheim statt, wo wir uns so sicher und geborgen fühlen. Beinahe 3 Millionen Deutsche verunglücken im Haushalt und für fast 10.000 davon enden die Unfälle tödlich.

Die Gefahr im Haushalt wird unterschätzt. Selbst mit der besten Unfallprävention kann etwas passieren, ein Restrisiko bleibt bestehen. Aber dieses ist minimal, der Großteil lässt sich verhindern.

Die „Big Five“ der Haushaltsunfälle

  • Stürze – Treppen, Möbel, Rutschgefahr
  • Schnittwunden/Stichverletzungen
  • Verbrennungen/Feuer
  • Vergiftungen
  • Unfälle durch Strom

Die meisten Unfälle passieren in der Küche, beim Putzen oder beim Heimwerken. Mit diesen Tipps und Vorkehrungen sinkt das Unfallrisiko drastisch.

STURZGEFAHR

Wenn jemand achtsam über die Stiege geht, einen Fuß vor den anderen setzt, wird das Erdgeschoß oder der Keller unfallfrei erreicht. Hauptverursacher für Stürze ist in den meisten Fällen die Unachtsamkeit.

Wann besteht Sturzgefahr?

Ablenkung

Wer beim Stiegen steigen auf das Handy blickt, übersieht womöglich eine Stufe und postet die nächsten Grüße aus dem Krankenhaus.
Wer mit den Gedanken bei der Arbeit ist und noch schnell etwas aus dem Keller holen muss, ist meistens einen Tick zu schnell unterwegs und steigt daneben – Brüche, Gehirnerschütterung oder womöglich Schlimmeres sind die Folgen.

Nässe

Frisch gewischte Stufen und Böden sind rutschig – die Unfallgefahr steigt!

Wackelige Möbel

Jeder weiß, dass wackelige Sessel oder Hocker nicht dazu dienen, um sie als Aufstiegshilfe zu benützen, da sie instabil sind – und doch lässt man sich immer wieder dazu verleiten, weil man zu faul ist, um die Stehleiter zu holen. „Ich will ja nur eine Glühbirne wechseln“ oder „schnell das Buch aus dem obersten Regal holen“ - obwohl das Bewusstsein für die Gefahr irgendwo im Hinterkopf vorhanden ist (soll ich nicht doch die Stehleiter holen?), siegen viel zu oft Leichtsinn und Bequemlichkeit und man steigt auf ein zweckentfremdetes Möbelstück! Das Balancieren auf dem Badewannenrand oder dem Fensterbrett zählt zur Kategorie „bitte nicht nachmachen“ – die Oberflächen sind zu eng, rutschig etc.
Noch riskanter ist die „Challenge Turmbau“ – man nehme den ungeeigneten Plastiksessel, wählt als nächstes Bauteil ein Kissen und als krönenden Abschluss zwei dicke Bildbände. Wetten, dass?

Passende Schuhe - Kleidung

Nur die eigenen Schuhe passen – wer rasch in die zu großen Schlapfen des Mitbewohners schlüpft, der schlüpft auch wieder heraus – dumm gelaufen, wenn es gerade auf der Kellerstiege passiert und der Abgang in den Keller beschleunigt wird.
Nebenbei bemerkt – zu lange Hosen, auf die man sich selbst steigt, oder Kleidung, bei der man leicht hängenbleibt oder die zu weit ist, haben Potential zur Stolperfalle.

Rutschfeste Unterlagen

Wenn der Butler bei „Diner vor One“ über den Kopf des Tigerfells stolpert, sorgt dies für Heiterkeit. Im täglichen Leben ist es alles andere als lustig, plötzlich flach auf dem Boden zu liegen. Räumen Sie kleine Teppiche, Läufer am besten gleich weg oder versehen Sie diese mit rutschfesten Unterlagen. Besonders bei der Verwendung von Badezimmer- und WC-Teppichen ist darauf zu achten, dass diese rutschfest sind, damit man nicht fällt und gegen die Badewanne oder Dusche knallt – in erster Linie wichtig für ältere Personen!

Barrierefreie Wohnung

Möbelstücke, Deko-Gegenstände, Lampen etc. sollen so aufgestellt sein, dass man bei „normalen Wegen“ nicht darüber stolpert, bzw. sich auch nicht die Zehen oder Ellenbogen daran stößt. In einer aufgeräumten übersichtlichen Wohnung verunglückt man seltener als in einer, wo man nie weiß, wer wo was herumliegen und herumstehen lässt.

Kabelsalat

Wenn sich das Staubsaugerkabel durch mehrere Zimmer zieht, anstatt es zielgerecht in jenem Zimmer einzustecken, wo gerade gesaugt wird, dann ist der Kabelsalat eine hausgemachte Stolperfalle. Irgendwann ist es so weit, dass der Betreiber des Staubsaugers darüber fällt.

Helligkeit

Sorgen Sie für eine ausreichende Beleuchtung – besonders bei Keller- und Dachbodenstiegen, Gartenstufen, einzelnen Stufen, die in ein anderes Zimmer führen usw. Auch wenn Sie glauben, jede Stufe blind zu erkennen – verlassen Sie sich auf keinen Fall darauf, denn manchmal ist es gerade die eine Stufe, die man von Kindheit an kennt, die einem zum Verhängnis wird.
Denken Sie an Besucher, Gäste, die in Ihrem Haus unterwegs sind. Sie dürfen keinen Gefahren ausgesetzt sein, wenn Sie z.B. den Weg zur Toilette suchen.

Tipp: Manchmal befinden sich Toilette und Kellerabgang nebeneinander und können von Besuchern, Gästen verwechselt werden oder auch von Hausbewohnern, wenn dem Alkohol etwas zugesprochen wurde. Vermeiden Sie, dass jemand in den Keller stürzt, indem Sie die Kellertüre immer absperren.

Treppenschutzgitter

Um zu verhindern, dass Kleinkinder oder demente Menschen über Stiegen fallen, empfehlen wir die Anbringung von sogenannten Treppenschutzgittern. Kleine Menschen sind sich der Gefahr noch nicht bewusst und ältere Meschen, deren Gedächtnis nachlässt, nicht mehr. Das Treppenschutzgitter versperrt den Zugang zu den Stiegen und verhindert somit, dass jemand hinunterfällt.

Fenster putzen

Besonders gefährlich wird es beim Fensterputzen, wenn auf Fensterbrettern akrobatische Übungen durchgeführt werden oder sich jemand zu weit aus dem Fenster lehnt. „Tödlicher Unfall beim Fensterputzen“ – eine vermeidbare Schlagzeile. Nehmen Sie sich Zeit für die Fensterputzaktion, die mit standfester Leiter und rutschfesten Schuhen zur sicheren Angelegenheit wird.

So vermindern Sie die Sturzgefahr:

  • Bewusst und achtsam die Stiege benutzen – Augen auf, keine Ablenkungen durch Handy
  • Hektik vermeiden – sich Zeit nehmen für jede einzelne Stufe
  • Aufpassen bei nassgewischten Stufen – Trockenvorgang abwarten
  • Keine Kletterhilfen/Turmbau-Aktionen mit Möbelstücken – feststehende Leiter verwenden
  • Besteigen von Fensterbrettern ist tabu – Aufpassen beim Hinauslehnen
  • Nur eigene Schuhe anziehen – Gefahr des Herausrutschens, selbst rutschfeste Hausschuhe verwenden
  • Stolperfallen (Teppiche, Läufer, Matten) entfernen oder zumindest eine rutschfeste Unterlage anbringen
  • Aufgeräumte Wohnung – alles an seinem Platz – barrierefrei
  • Sämtliche Stufen/Stiegenhäuser hell erleuchten, Herumtasten im Dunklen vermeiden
  • Türen, nach deren Öffnung sich sofort eine Stiege befindet (Keller), absperren

Erste Hilfe nach Stürzen:

Im besten Fall ärgern Sie sich, stehen wieder auf und kommen mit einem blauen Fleck oder einem Pflaster davon. Schlimmer wird es, wenn sich ein Körperteil nicht mehr bewegen lässt, man nicht mehr aufstehen kann oder Bewusstlosigkeit aufgrund einer Gehirnerschütterung eintritt.

Sollten Sie selbst das Sturzopfer sein, versuchen Sie ruhig zu bleiben, langsam alles zu bewegen, vielleicht befindet sich noch jemand im Haus – dann machen Sie durch lautes Rufen oder Klopfen auf sich aufmerksam – eventuell steckt das Handy in der Hosentasche, dann können Sie einen Angehörigen oder gleich die Rettung verständigen.
Für alleinlebende ältere Senioren ist ein Notrufband empfehlenswert – durch Drucken des Nothilfeknopfes wird das Rote Kreuz (oder eine ähnliche Hilfsstelle) verständigt und entweder wird Ihnen die Rettung gesandt oder der nächste Angehörige verständigt, der bei Vertragsabschluss genannt wurde. Es ist sichergestellt, dass jemand kommt und die nächsten Schritte einleiten kann.

Kommen Sie einem Angehörigen zu Hilfe, verfallen Sie nicht in Panik, sondern versuchen möglichst ruhig zu bleiben und diese Ruhe auf den Gestürzten zu übertragen. Fragen Sie gezielt, wo es weh tut, ob sich etwas nicht bewegen lässt etc. Bringen Sie eine warme Decke und ein Kopfkissen, bewegen Sie das Sturzopfer möglichst nicht und verständigen Sie die Rettung. Zögern Sie nicht mit der Rettungsverständigung, wenn das Sturzopfer schwindlig ist, über Übelkeit klagt, blutet oder verrenkte Gliedmaßen hat.

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SCHNITTWUNDEN UND STICHVERLETZUNGEN

Das Hantieren mit Werkzeugen gehört zu unserem Leben – beim Kochen, Heimwerken, Basteln und anderen Tätigkeiten. Küchenmesser, Fleischgabel, Scheren, Teppichmesser, Bohrer, Sägen, Hammer – jeder Haushalt ist gut bestückt. Ein achtsamer und fachmännischer Umgang mit Messern & Co verhindert Schnitt- und Stichverletzungen.

Konzentriertes Arbeiten

Wer ein Werkzeug zur Hand nimmt, egal um welchen Gegenstand es sich handelt, sollte sich genau auf dieses Ding konzentrieren und den Vorgang, der damit ausgeführt wird. Abgelenkte Personen konzentrierten sich zu wenig – man rutscht beim Zwiebelschneiden ab und schneidet sich, bei der Brotschneidemaschine ist statt des Brotes die Fingerkuppe mit von der Partie, der Hammer trifft den Daumen statt des Nagels, die Schere steckt im Oberschenkel statt im Stoff…

Lieber scharf als stumpf

Mit scharfen Messern und Scheren passiert weniger als mit stumpfen – warum? Ein exakt geschliffenes Messer schneidet korrekt, weniger Kraftaufwand ist nötig, um z.B. Gemüse oder Fleisch durchzuschneiden. Bei einem stumpfen Messer ist wesentlich mehr Kraftaufwand nötig und dadurch steigt die Gefahr des Abrutschens.

Ein Schnitt, der durch ein scharfes Messer verursacht wurde, verläuft glatt und hat bessere Heilungschancen als einer, der durch ein stumpfes Messer erfolgte. Dieses hinterlässt eine ausgefranste Wunde, die anfälliger für nachfolgende Infektionen und Narben ist.

Richtige Unterlage beim Schneiden

Verwenden Sie rutschfeste Schneidbrette in Ihrer Küche. Das Brett bekommt dadurch eine stabile feste Unterlage, verschiebt oder verrutscht nicht während des Schneidevorgangs.

Sichere Aufbewahrung

Messer in Messerblöcken oder auf Leisten sind sichtbar und man nimmt sie am Griff, liegen sie stattdessen in einer Schublade, ist die schmerzhafte Bekanntschaft mit der Klinge nicht auszuschließen.

Erlernbare Technik beim Schneiden

Die richtige Fingerhaltung beim Schneiden ist erlernbar – jene Finger, die das Schnittgut halten, werden angewinkelt und weisen in Richtung Handteller. Sie sind somit vor dem Messer geschützt, das vorsichtig an den Handknöcheln vorbeigeführt wird.

Separate Reinigung

Geben Sie bei der Reinigung Messern den Vorzug und lassen sie diese nicht im Abwaschwasser verschwinden. Beim Suchen und Tasten im trüben Abwaschwasser steigt die Gefahr, dass man direkt ins Messer greift.

Glasscherben

Beim Zerbrechen eines Glasgegenstands entstehen Scherben – im günstigsten Fall nur wenige, viel öfter gleich eine Menge. Ein Glas muss nicht zwangsweise am Boden landen, um zu zerbrechen. Beim Abtrocknen kann eines zerspringen oder bei zu großer Erhitzung. Daher gehört nur hitzebeständiges Glasgeschirr in die Mikrowelle. Beim Zerspringen von Glas können sich Splitter in die Haut bohren und Verletzungen herbeiführen. Ziehen Sie Handschuhe an, wenn Sie Glasscherben aufsammeln und holen Sie den Staubsauger – kleinste Teile verstecken sich in Ritzen und beim nächsten Barfuß-Gang bohrt sich der Glassplitter schmerzhaft in die Ferse.

Bedienungsanleitung – mehr als ein Beipackzettel!

Das Lesen von Bedienungsanleitungen ist keine Zeitverschwendung, sondern ein MUSS vor Inbetriebnahme eines jeden Gerätes! Diesen Rat geben wir insbesondere an Männer weiter, die gerne vorher ausprobieren und erst dann nachlesen!

Schutzkleidung

Eine passende Schutzkleidung in der Werkstatt bzw. beim Umgang mit Sägen, Schnittwerkzeugen etc. ist ratsam. Durch feste Arbeits-/Sicherheitsschuhe, Brille (Schweißarbeiten), Helm (Baustelle), Schutz-Schürzen, Handschuhe schützen Sie Ihren Körper – es entsteht eine Barriere, damit das Messer, Feile etc. nicht direkt in den Körper dringt, falls ein Missgeschick passiert. So sind feste Arbeitsschuhe ein Schutz für die Füße, wenn der Rasenmäher irrtümlich an die Zehen kommen sollte, oder verhindert die Brille den direkten Kontakt von Staub, Schmutzpartikeln usw. mit den Augen.

Basteln mit Kindern

Nicht jedes Kind ist von klein auf der talentierte Handwerker. Stellen Sie altersgerechtes Werkzeug zur Verfügung, übernehmen Sie schwierige Arbeiten (anbohren, schneiden, Heißklebepistole) und basteln Sie gemeinsam. Erklären Sie Ihrem Kind, warum es gewisse Arbeitsgänge noch nicht machen darf.

Erste Hilfe Kasten für Notfälle

Der Erste Hilfe Kasten in der Küche und/oder Werkstatt hilft im Notfall und sollte leicht erreichbar sein. Überprüfen Sie, ob er ausreichend mit Pflaster, Druckverband, Salben etc. bestückt ist, das Ablaufdatum passt etc. Daneben befindet sich ein Zettel mit Notfallnummern, Praxen-Öffnungszeiten und anderen wichtigen Informationen, die für eine rasche Hilfe sorgen.

Sie minimieren Schnittverletzungen

  • Durch konzentriertes Arbeiten
  • Richtige Schneidetechnik
  • Geeignete Schnittunterlage
  • Verwendung scharfer anstatt stumpfer Messer, Scheren etc.
  • Aufbewahrung von Messern in Messerblock, Leiste anstelle von Schublade
  • Vorsicht beim Abwaschen – separate Reinigung
  • Bedienungsanleitung von Schneidegeräten und anderen Werkzeugen lesen
  • Entsprechende Schutzkleidung tragen

Erste Hilfe nach Schnittverletzungen:

Kleine Schnitte oder Abschürfungen werden mit kaltem Wasser gereinigt (oder Wundlösung falls vorhanden) und Schmutzpartikel, Steinchen, Glassplitter mit einer sterilen Pinzette entfernt – falls Sie es nicht schaffen, muss dies der Arzt machen. Eine antiseptische Heilsalbe kann aufgetragen werden, Pflaster oder Verband folgen. Dabei ist zu achten, dass weder Pflaster noch Verband direkt auf der Wunde kleben. Verbände regelmäßig wechseln und Wunde beobachten bzw. auch offen heilen lassen, wenn es nur eine kleine Verletzung ist.
Handelt es sich um eine stark blutende Wunde, versuchen Sie die Blutung durch eine Kompresse/sauberes Tuch zu stoppen oder legen Sie einen Druckverband an. Verständigen Sie die Rettung, denn wahrscheinlich muss die Wunde ärztlich versorgt werden.

Sollte das Messer/Werkzeug durch Abrutschen in Ihren Körper gelangt sein, ziehen Sie es nicht selbst heraus ⇒ sofort den Notarzt verständigen!

VERBRENNUNGEN/FEUERGEFAHR

Wo gekocht wird, ist es heiß – Herd, Wasserkocher, Backrohr befinden sich in der Küche, die somit zum Tatort – oder Bratort – wird. Weitere Gefahrenquellen für Verbrühungen oder Verbrennungen sind zu heißes Badewasser oder ein überhitztes Bügeleisen, Griller, Feuerstellen, Kerzen.

Verbrennung 1. Grades

Brandwunden zählen zu den schmerzhaftesten Wunden und hinterlassen bei einem höheren Verbrennungsgrad hässliche Narben. Ein Griff auf einen heißen Topfdeckel lässt einem sofort zurückschrecken und der Finger, gekühlt unter kaltem Wasser, ist rasch wieder einsatzfähig. So etwas passiert jedem von uns und richtet keinen großen Schaden an, die Haut rötet sich– es handelt sich dabei um eine Verbrennung 1. Grades (Temperatur über 45° C) bei der die obere Hautschicht verletzt wird. Benutzen Sie hitzebeständige Handschuhe oder Topflappen zum Öffnen von Deckeln und Backofentür oder zum Herausnehmen von Speisen. Haben Sie gewusst, dass auch ein Sonnenbrand unter diese Kategorie fällt?

Verbrennung 2. Grades

Schlimm hingegen sind Verbrühungen oder Verbrennungen, die aufgrund von kochendem Wasser oder überhitzten Ölen und Fetten geschehen. Symptome für eine Verbrennung 2. Grades sind stark gerötete und anschwellende Haut und Brandblasen, die sich zusätzlich infizieren können.

Verbrennung 3. Grades

Werden weitere Hautschichten in Mitleidenschaft gezogen bzw. zerstört und wird die Haut hell oder weiß, ist der 3. Verbrennungsgrad erreicht (Temperatur über 60° C). Da die Nerven in diesem Stadium bereits gefühllos wurden, verspürt das Brandopfer keinen Schmerz. Hauttransplantate werden nötig.

Verbrennung 4. Grades

Beim schwersten Verbrennungsgrad verbrennen Haut, Muskeln, Knochen – es ist tatsächlich alles schwarz und verkohlt und das Brandopfer landet auf der Intensivstation.

Wie kann man Verbrennungen vermeiden?

Konzentration bei jedem Arbeitsschritt

Arbeiten Sie besonders in der Küche konzentriert – ein Arbeitsgang erfolgt nach dem anderen. Es funktioniert nicht, dass gleichzeitig ein Schnitzel in der Pfanne brutzelt, der Mixer für das Dessert verwendet wird und Sie im Backofen nach dem Braten schauen, womöglich hängt ein Kind an der Schürzenfalte und ein Handy ist am Ohr. Multitasking ist schön und gut, aber nur wenn es gefahrlos möglich ist!

Herd beaufsichtigen

Lassen Sie Pfannen und Töpfe nicht mehr aus den Augen, sobald der Herd eingeschaltet ist. Schalten Sie rechtzeitig zurück, damit Ihnen kein heißer Wasserdampf entgegenschlägt oder Fett und Öl auf ihre Haut spritzen. Vermeiden sie ruckartige Bewegungen, damit keine heißen Flüssigkeiten überschwappen und Sie verbrennen.

Ablenkung vermeiden

Zu Küchen- und Zimmerbränden kommt es meistens dann, wenn die Küche verlassen wird und das Kochgut weiterhin auf heißen Platten unbeaufsichtigt stehenbleibt. Es läutet an der Tür oder am Handy und anstatt sofort in die Küche zurückzukehren, fängt man mit Personen zu plaudern an und vergisst einfach darauf, dass der Herd eingeschaltet ist. Sobald Sie die Küche verlassen, stellen Sie den Herd ab oder die Töpfe/Pfannen auf Platten, die außer Betrieb sind. Dann steht einer Unterhaltung nichts im Wege und Sie führen den Kochvorgang fort, sobald das Gespräch beendet ist.

Herdschutzgitter

Damit Kinder vor Verbrühungen und Verbrennungen geschützt sind, montieren Sie am Ofen ein Herdschutzgitter. Das Gitter verhindert den Zugriff auf die heißen Töpfe. Kinderhände können sie nicht mehr erreichen und der Inhalt bleibt im Topf, anstatt sich beim Herunterreißen auf das Kind zu ergießen.

Wassertemperatur prüfen

Überprüfen Sie jedes Mal die Wassertemperatur eines Vollbades, wenn Kinder baden und lassen Sie diese nie ohne Aufsicht im Badezimmer. Neben der Gefahr des Ertrinkens besteht auch jene, dass die Armatur verstellt wird und das Kind durch zu heißes Wasser Verbrühungen erleidet.

Flammen und Zigaretten löschen

Kerzen gehören gelöscht, sobald ein Raum verlassen wird, und Zigaretten sorgfältig ausgedämpft. Die Asche ist im Aschenkübel gut aufgehoben.
Offene Feuer erfreuen sich großer Beliebtheit – Feuerschale, Feuerkorb – achten Sie darauf, dass das Feuer vollständig gelöscht ist, wenn alle zu Bett gehen und kontrollieren Sie auch den Griller, damit sich nichts mehr entzünden kann.

Rauchmelder, Feuerlöscher

Statten Sie Ihr Zuhause mit Rauchmeldern, Feuerlöschern, Brandschutzdecke etc. aus. Rauchmelder machen Sie auf zu starke Rauchentwicklung aufmerksam und Sie können rechtzeitig reagieren und einen Brand verhindern. Lesen Sie Details dazu unter unserem Beitrag Brandmelder und Rauchmelder. Wissenswertes über Brandursachen, Feuerlöscher, häufige Brandursachen, Gefahren in der Weihnachtszeit etc. erfahren Sie in unserer Rubrik Brandschutz.

Besondere Arbeiten – besondere Schutzkleidung

Bei Schweißarbeiten (Heimwerker) sprühen Funken – führen Sie solche Arbeiten immer in entsprechender Schutzkleidung durch und lagern Sie brennbare Materialen außerhalb Ihres Arbeitsbereiches.

Die Verbrennungs- und Feuergefahr wird eingeschränkt, wenn Sie

  • den Ofen abstellen/Platten zurückstellen bei Ablenkung (Kinder, Läuten an der Tür, Gang in den Garten usw.)
  • Gefahrenquellen im Auge behalten – kein Multitasking, Arbeitsgänge abstimmen
  • Kontrollieren beim Verlassen des Hauses/Schlafengehen, ob sämtliche Kerzen, Teelichter, Griller, Feuerkorb, Zigaretten vollständig gelöscht sind.
  • Wassertemperatur überprüfen und Kinder nicht allein im Badezimmer lassen
  • Elektrogeräte abschalten (Bügeleisen)
  • Rauchmelder installieren – warnen noch rechtzeitig vor einem Brand
  • Feuerlöscher etc. griffbereit montiert haben

Erste Hilfe nach Verbrennungen:

Bei kleinen Verbrennungen ersten Grades hilft eine sofortige Kühlung – kaltes oder lauwarmes Wasser sind ausreichend (Eiswürfeln oder Kühlpackungen sind zu kalt und können mehr Schaden als Nutzen anrichten, da lokale Erfrierungen möglich sind) und eine Behandlung mit einer Brandsalbe – verwenden Sie keine Hausmittel. Bei größerer Blasenbildung suchen Sie umgehend einen Arzt auf und stechen Sie die Blasen keinesfalls selbst auf.

Verbrennung unter kaltes Wasser halten

Weitere Details zur Behandlung von schweren Brandwunden und Verbrühungen finden Sie unter Rotes Kreuz.

VERGIFTUNGEN

Kleinkinder können noch nicht unterscheiden, welche Dinge ess- und trinkbar sind und welche nicht. Bietet sich die Gelegenheit, eine bunte Flasche in den Griff zu bekommen, dann wird der Inhalt gekostet, was bei Putz-. Wasch- oder Reinigungsmittel wenig bekömmlich ist bzw. zu schweren Vergiftungen führen kann. Säuren, Laugen oder Chlor sind nicht für den Mageninhalt bestimmt. Versperren Sie diese Mittel sicher vor Kindern.

Originalflaschen verwenden

Verwenden Sie ausschließlich Originalbehälter– leeren Sie daher Putzmittel & Co niemals in Saftflaschen um, auch nicht mit dementsprechendem Etikett. Ein Kind, das nicht lesen kann, sieht nur die bunte Limonadenflasche, die es kennt, und trinkt daraus. Oder das Etikett löst sich und keiner weiß mehr, was nun tatsächlich in der Flasche ist.

Handschuhe

Verwenden Sie beim Putzen Handschuhe und halten Sie Abstand – diese Mittel reizen mitunter Schleimhäute oder lösen allergische Reaktionen aus – Kopfweh, Schwindel oder Übelkeit machen empfindlichen Menschen zu schaffen. Verwenden Sie Reiniger ohne Konservierungsmittel und Duftstoffe oder Bioreiniger, wenn Sie zu Allergien neigen.

Warnhinweise lesen

Steht eine Renovierung an oder handelt es sich um einen Heimwerker-Haushalt, kommen Lacke, Farben, Öle, Benzin etc. ins Spiel. Erkundigen Sie sich vorher, wie es um die Inhaltsstoffe bestellt ist. Lesen Sie die Beipackzettel, ob sich Warnhinweise darin befinden etc. und deponieren Sie diese Stoffe außerhalb der Reichweite von Kindern.

Natürliche Schädlingsbekämpfung

Das gilt auch für Schädlingsbekämpfungsmittel – stellen Sie sich die Frage, wird nur der Schädling gezielt eliminiert oder trifft es auch andere Insekten, gibt es natürliche Feinde der Schädlinge usw. Es muss nicht immer die chemische Keule sein, damit ihre Pflanzen frei von Schädlingen bleiben – manchmal hilft schon der Geruch eines Nachbargewächses, um sie zu vertreiben. Je weniger Gift sich im Haushalt und in der Natur befindet, desto besser.

Giftige Pflanzen

Viele Pflanzen enthalten Giftstoffe, die uns normalerweise nichts ausmachen, da wir sie nicht essen. Kleinkinder stecken alles in den Mund, besonders leuchtende Beeren in kräftigen Farben oder schöne Blüten und Blätter. Wird nun eine giftige Pflanze verzehrt, kann dies fatale Folgen haben.

„Entgiften“ Sie Ihren Garten, wenn Sie kleine Kinder haben, bzw. entscheiden Sie sich für ungiftige Pflanzen bei einer Neubepflanzung. Zu besonders giftigen Pflanzen zählen Fingerhut, Seidelbast, Goldregen, Maiglöckchen, Engelstrompete, Eibe, Oleander oder Herbstzeitlose.

Allergische Reaktionen können durch Pollen ausgelöst werden, bzw. durch Kontakt mit Blättern.

Medikamente sicher verwahren

Medikamente zählen ebenfalls zu den Stoffen, die für fremde Hände tabu sind. Bei falscher Einnahme können Sie großen Schaden anrichten – kindersicher aufbewahren, Medikamentenschrank absperren.

Vermeiden Sie Vergiftungen, in dem Sie

  • Keine Putzmittel oder Schädlingsbekämpfungsmittel in Trinkflaschen oder Plastikflaschen umfüllen
  • Umwelt- und allergieverträgliche Wasch- und Reinigungsmittel verwenden
  • Gefährliche Stoffe – auch Medikamente – vor Kindern versperren
  • Schutzkleidung (Handschuhe) tragen
  • Giftige Pflanzen aus Haus und Garten entfernen (bei Kleinkindern)

Erste Hilfe nach Vergiftungen:

Bei einer Vergiftung muss rasch gehandelt werden, besonders wenn die giftige Substanz geschluckt wurde – die Giftinformationszentrale weiß am besten Bescheid, was zu tun ist und sollte umgehend angerufen werden. Verabreichen Sie weder Wasser noch Milch oder andere Flüssigkeiten – dies könnte das Ergebnis noch verschlimmern, halten Sie sich an die Angaben der Spezialisten.

Alle Nummern der deutschen Giftinformationszentralen und Maßnahmen bei Vergiftungen finden Sie unter Erste Hilfe bei Vergiftungen: Das kannst du tun (malteser.de)

Notruf für Giftunfälle – Vergiftungszentrale – in Österreich: 01 406 43 43

STROMUNFÄLLE

Herausgerissene Stecker, defekte Kabel, schadhafte Elektrogeräte – der Teufel sitzt im Detail und schlägt zu, wenn keiner damit rechnet.

Regelmäßige Kontrollen

Überprüfen Sie Ihre Steckdosen und Kabel in regelmäßigen Abständen, bzw. fragen Sie den Fachmann, ob es sich lohnt, ein kaputtes Gerät zu reparieren oder eine Neuanschaffung sinnvoller ist. Sofern Sie nicht über das nötige Fachwissen verfügen, überlassen sie ihm das Verlegen und Montieren sämtlicher Stromleitungen.

Rechtzeitige Entsorgung

Passen Sie auf, wenn der Föhn jedes Mal heißer wird oder schon Funken aus dem Toaster kommen – da ist Gefahr im Anzug, ein Kurzschluss vorprogrammiert, womöglich folgt Schlimmeres.

Akku-Brand

Laden Sie Handys, Laptop etc. nicht während der Nacht, sondern in Ihrer Anwesenheit auf. Durch Überhitzung kann ein Akkubrand entstehen, der sich zum Flächenbrand entwickelt, wenn er nicht rechtzeitig entdeckt wird.

Stecker ziehen

Trennen Sie Elektrogeräte, die nicht ständig in Verwendung sind, vom Stromnetz. Der Föhn wird wieder ausgesteckt, sobald die Haare trocken sind, der Stecker des Toasters gezogen, wenn der Toast fertig ist.

Mehrfachsteckdosen-Überlastung

Vermeiden Sie eine Überlastung/Überhitzung durch Mehrfachsteckdosen – Geräte wie Geschirrspüler, Waschmaschine etc. lieber in Einzelsteckdosen anstecken.

Fehlerstrom-Schutzschalter

Installieren Sie einen FI-Schutzschalter, falls noch keiner vorhanden ist – der Fehlerstrom-Schutzschalter schaltet von selbst den Strom ab, wenn es zu Überlastungen der Leitungen kommt und schützt vor lebensbedrohlichen Stromschlägen.

Geräte mit Prüfzeichen

Achten Sie beim Neukauf von Elektrogeräten auf die Kennzeichnung (Prüfzeichen CE und GS).

Stromunfälle verhindern durch

  • Fachmännische Installation von Leitungen und Geräten (auch Reparaturen)
  • Nur Elektrogeräte mit Prüfzeichen verwenden
  • Keine Steckdosen (Mehrfachsteckdose) überlasten
  • Kaputte Geräte und schadhafte Kabel rechtzeitig entsorgen
  • FI-Schutzschalter
  • Stecker rausziehen bei Geräten, die nicht ständig in Verwendung sind
  • Geräte unter Aufsicht aufladen

Erste Hilfe bei Stromunfällen:

Ein Stromunfall ist besonders gefährlich, da auch Helfer in den Stromkreis geraten könnten. Wie Sie vorgehen, ohne dass Sie sich dabei selbst in Gefahr bringen, erfahren Sie unter Stromunfall – richtiges Verhalten.


Schenken Sie Arbeiten im Haushalt die nötige Aufmerksamkeit – vermeiden Sie Hektik, Stress, Ablenkung und Leichtsinn. Dann machen Sie mit den „Big Five“ keine Bekanntschaft!

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